Nächste Betriebsversammlung: So halten Sie eine unvergessliche Rede
Die Corona-Arbeitsschutzverordnung gilt noch bis zum 10.09.2021. Damit bleibt die Masken-Pflicht im Betrieb bestehen. Kontakte untereinander bleiben am Arbeitsplatz auf ein Minimum reduziert. Das heißt aber auch: Bald sind wieder Betriebsversammlung möglich, auf denen Sie als Betriebsrat Ihre Kolleginnen und Kollegen endlich wieder persönlich treffen können. Dann ist es an der Zeit für eine packende Ansprache. Doch davor graust es vielen Betriebsratsvorsitzenden. Mit diesen 3 Tipps halten Sie eine unvergessliche Rede.
Bühne frei für Sie als Betriebsrat
Betriebsversammlung. Auf der Bühne steht ein Rednerpult. Davor warten Ihre Kolleginnen und Kollegen nur auf eins: Ihre erste Rede als Betriebsrat nach der nicht enden wollenden Corona-Pandemie. Jetzt kommt es darauf an, Hoffnung zu vermitteln und für Aufbruchstimmung zu sorgen. Das gelingt aber nicht einfach so. Gute Reden müssen nicht nur gut gehalten, sondern auch gut vorbereitet sind.
Tipp Nr. 1: Bloß nicht ablesen
Manche Betriebsratsvorsitzende arbeiten ewig an ihrer Rede. Stundenlang wird dabei am Text gefeilt. Das können Sie sich sparen. Diese Zeit können Sie besser verwenden. Denn: Gute Reden werden frei gehalten und nicht vom Blatt abgelesen. Ein Spickzettel mit einer Roadmap für die Rede und den wichtigsten Notizen reicht völlig aus – wenn Sie sich als Betriebsrat auch an die weiteren Tipps halten.
Tipp Nr. 2: Groß und bunt
Beim Niederschreiben der Notizen sollten Sie als Betriebsratsvorsitzender am besten in 3 Schritten vorgehen, damit Ihr Spickzettel auch wirklich hält, was Sie von ihm erwarten: Sicherheit am Rednerpult.
1. Schritt Damit Sie als Betriebsratsvorsitzender nicht den Faden verlieren, sollten die Notizen auf dem Zettel groß und deutlich geschrieben sein, damit auch ein flüchtiger Blick reicht, um den Kurs zu halten.
2. Schritt Ihre Notizen sollten der Fahrplan für Ihre Rede sein. Die einzelnen Meilensteine sollten Sie entweder nummerieren oder als große Überschriften notieren.
3. Schritt Wichtige Botschaften an Ihre Kolleginnen und Kollegen sollten Sie entweder einrahmen oder mit einem farbigen Stift markieren, um diese schnell wiederzufinden und um sicher zu sein, dass das Wichtigste nicht vergessen wird.
Tipp Nr. 3: Kein Meister ohne Übung
Frei reden ist natürlich nicht jedermanns Sache. Das will geübt sein. Als Betriebsratsvorsitzender sollten Sie sich also einen kritischen Zuhörer suchen, vor dem Sie Ihre Rede vorab halten, um herauszufinden, was noch verbessert werden kann. Das kann der Ehepartner, ein Freund oder eine Kollegin oder ein Kollege aus dem Betriebsrat sein. Bloß keine Scheu.
Tipp Nr. 4: Den richtigen Einstieg finden
Langweilige Reden beginnen so: Zuerst die Begrüßung der Kolleginnen und Kollegen, dann die Begrüßung des Arbeitgebers und anderer Gäste und der Vorstellung der eigenen Person. Bloß nicht!
Packende Reden folgen immer den gleichen 5 Regeln.
1. Regel Verzichten Sie auf Vorstellungen anderer Personen. Wer wichtig ist, hat nachher selber etwas zu sagen – und wird sich dann selber vorstellen.
2. Regel Niemals selber vorstellen. Ihre Kolleginnen und Kollegen wissen längst, wer Sie sind. Sie haben Sie nämlich gewählt.
3. Regel Erteilen Sie zu Beginn keine organisatorischen Hinweise. So wirken Sie, wie Sie niemals wirken wollen: Bürokratisch.
4. Regel Sparen Sie sich lange Begrüßungsformeln. Ein kurzes
„Herzlich Willkommen, liebe Kolleginnen und Kollegen“
reicht völlig aus. Sprechen Sie in kurzen Sätzen. Schachtelsätze zu folgen und diese zu verstehen, macht Ihre Kolleginnen und Kollegen nur müde.
5. Regel Verraten Sie nie den Mörder! Stellen Sie bereits am Anfang Ihrer Rede das Thema dar, geht – wie in keinem guten Krimi – die Spannung verloren.
Tipp Nr. 5: Wenn’s vorbei ist, ist es vorbei
Schluss ist Schluss. Schließen Sie nicht mit einem „Das war’s“ oder mit einem Dank für die Aufmerksamkeit. Geben Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen lieber eine Botschaft mit auf dem Weg. Nach der Corona-Krise zum Beispiel mit einem:
„Trefft Euch wieder. Redet wieder miteinander. Tauscht Euch aus. Lebt wieder unser Miteinander, wie vor dieser Krise!
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