Die Versammlung ist ein Pflichttermin, der in Ihrem Kalender stehen muss. Und das bedeutet für Sie: Je besser Ihre Vorbereitung, desto erfolgreicher ist die Versammlung.
Sie leiten die Schwerbehindertenversammlung!
Die Leitung der Veranstaltung zu übernehmen, unterliegt Ihnen als Schwerbehindertenvertretung. Sollten Sie verhindert sein, leitet Ihre Stellvertretung die Versammlung.
Tipp: Sehen Sie die Versammlung immer als eine Art betriebliche Öffentlichkeitsarbeit. Räumen Sie ihr dementsprechend einen hohen Stellenwert ein. Und: Wenn die Versammlung nicht so gut geklappt hat, können Sie sich eine Notiz machen und dies bei Ihrer nächsten Jahresversammlung berücksichtigen.
Ihr Auftritt: Der Tätigkeitsbericht der SBV
Der wichtigste Teil der Versammlung ist Ihr Tätigkeitsbericht als SBV. Mit dem Tätigkeitsbericht legen Sie Rechenschaft darüber ab, mit welchen Themen Sie sich beschäftigt haben und welche Aufgaben Sie erledigt haben. Diese Punkte halten Sie einem Tätigkeitsbericht fest.
Themensammlung rechtzeitig beginnen
Vielleicht haben Sie sich schon überlegt, welche Themen Sie bei Ihrer Versammlung ansprechen werden. Machen Sie es sich einfacher und führen Sie das ganze Jahr über eine Art Tagebuch, in das Sie z. B. einmal wöchentlich eintragen, mit welchen Aufgaben oder Tätigkeiten Sie sich beschäftigt haben. So können Sie alle relevanten Themen in Ihren Tätigkeitsbericht übernehmen.
Sprechen Sie auch Probleme an
Es läuft nicht immer alles rund. In jedem Unternehmen und in jeder Dienststelle gibt es unangenehme Fragen, Konflikte und Missstände. Scheuen Sie sich nicht, solche Themen auch in der Schwerbehindertenversammlung anzusprechen.
Wichtig: Der Arbeitgeber oder Dienstherr darf keinen Einfluss darauf nehmen, welche Themen für die Versammlung angesprochen werden. Sogar wirtschaftliche Themen, auch das Thema Bezahlung können Inhalt sein, solange die Themen die Belange der schwerbehinderten Kolleginnen und Kollegen betreffen.
Übrigens: Wenn Sie einen Stellvertreter haben, der bestimmte Aufgaben innehat, kann er darüber bei der Versammlung selbst berichten.
So gestalten Sie Ihren Tätigkeitsbericht
Mögliche Schwerpunktthemen in Ihrem Tätigkeitsbericht könnten sein:
- Positive Zusammenarbeit mit Ihrem Arbeitgeber oder Dienstherr im Hinblick auf die Belange der schwerbehinderten Kollegen.
- Mögliche Ergebnisse, die sich aus der Zusammenarbeit mit dem Inklusionsteam, Betriebs- oder Personalrat und Arbeitgeber ergeben. Denken Sie nicht nur an positive Punkte. An dieser Stelle können genauso mögliche Schwierigkeiten oder gemeinsam erreichte Ziele stehen.
Themen können z. B. sein: Gleichstellungsanträge, Einstellungsverfahren, Ausbildungsplätze, BEM, Prävention etc. - Betriebsärztlicher Dienst
- Berichte über erfolgreich durchgeführte Gestaltungen an den Arbeitsplätzen, z. B. Barrierefreiheit, Sanierung, Umbaumaßnahmen etc.
- Durchgeführte Kooperationen mit externen Partnern wie Integrationsamt, Agentur für Arbeit und Versorgungsamt.
Tipp: Eventuell finden Sie bei den externen Partnern den einen oder anderen Gastreferenten, der zu gemeinsamen Themen bzw. mögliche Kooperationen sprechen möchte.
- Statistische Werte mit in den Vortrag einbinden, wie z. B. Einstellung schwerbehinderter Beschäftigter etc.
- Ausblick auf Ihre weiteren Projekte etc.
Wichtig: Denken Sie dabei unbedingt an Datenschutz und ggf. Geheimhaltungspflichten, damit keine Rückschlüsse auf Beschäftigte gezogen werden können.
Stand (02.04.2025)